Am Vorabend der Generalversammlung von Nestlé projizierten Greenpeace-Aktivistinnen und -Aktivisten eine Reihe von Botschaften auf das Gebäude von Nestlé Schweiz in La Tour-de-Peilz VD. Sie wollten so die Aktionäre und das Management an ihre Verpflichtungen angesichts der Plastik- und Klimakrise erinnern. Nestlé muss endlich auf Einwegverpackungen jeglicher Art verzichten und in innovative Mehrweg-Systeme investieren.

Nestlé wird seinen Aktionären diesen Donnerstag, den 15. April, die Jahreszahlen vorlegen. Es sind Profite, die auf Kosten der Umwelt und des Klimas erzielt werden. Trotz zahlreicher Ankündigungen in den letzten Monaten bleibt die Bilanz von Nestlé im Umgang mit Plastik katastrophal. 1,3 Millionen Tonnen Einweg-Plastikverpackungen hat der Konzern im Jahr 2020 verbraucht. Im Dezember identifizierte die «Break Free From Plastic»-Bewegung Nestlé das dritte Jahr in Folge als einen der drei grössten Plastikverschmutzer der Welt.

Obwohl Nestlé regelmäßig zu Mehrweg-Lösungen kommuniziert, macht das Unternehmen in dieser Frage keine Fortschritte. 352 Milliarden Verpackungen wurden im Jahr 2020 verbraucht: Eine alarmierende Zahl, die das Ausmass des Einwegverpackungsproblems von Nestlé zeigt, mit seinen schädlichen Folgen für den Planeten. Bis heute sind weniger als 1 Prozent der Nestlé-Verpackungen wiederverwendbar. «Während die Plastikverschmutzung zunimmt, macht sich Nestlé in Umweltfragen etwas vor, indem der Konzern auf Scheinlösungen wie Plastikrecycling und Einweg-Verpackungen aus alternativen Materialien wie Papier oder Karton setzt. Nestlé muss aufhören, in falsche Lösungen zu investieren und endlich auf Mehrwegsysteme umsteigen», sagt Matthias Wüthrich, Zero Waste-Experte von Greenpeace Schweiz. 

Am Mittwochabend 14. April, wenige Stunden vor der Generalversammlung des Konzerns, die auch in diesem Jahr virtuell stattfinden soll, reisten Greenpeace-Schweiz-Aktivist*innen nach Vevey, um Nestlé von einer Änderung seines Geschäftsmodells zu überzeugen. «Stop Single Use, go Reuse» und «Nestlé, stop feeding the world with plastic» waren zwei der Botschaften, die an der Wand des Nestlé-Gebäudes leuchteten. Dabei wurde bei einigen Nestlé-Produkten visuell ein wichtiger Bestandteil transparent gemacht: Erdöl. Denn Plastik ist nicht nur ein Abfallproblem, sondern hat auch ein grundsätzliches Problem. Es ist ein ein Erdölprodukt, dessen Herstellung, Verwendung und Entsorgung zur globalen Erwärmung beitragen.

Dieser erhellende Blick auf den Schaden, den das multinationale Unternehmen der Umwelt und dem Klima zufügt, ist notwendig, um einmal mehr die wirklichen Lösungen zu beleuchten: Nestlé muss die Verwendung von Plastik an der Quelle zu stoppen und die Art und Weise, wie Produkte an die Kunden geliefert werden, radikal ändern. «Es braucht ein echtes Bekenntnis zu Mehrweglösungen, denn alle anderen geplanten Massnahmen von Nestlé verlagern das Problem und laufen auf Greenwashing hinaus. Nur ein Systemwechsel von Einweg- zu Mehrwegverpackungen wird unseren Planeten vor Plastikverschmutzung bewahren und unser Klima schützen», fasst Matthias Wüthrich zusammen.

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Kontakt

Matthias Wüthrich, Zero-Waste-Experte von Greenpeace Schweiz
+41 44 447 41 31, [email protected]

Joël Widmer, Mediensprecher ZeroWaste Greenpeace Schweiz
+41 79 750 37 25, [email protected]