Zahlreiche GesundheitsexpertInnen weltweit bestätigen heute, dass Textilmasken der breiten Bevölkerung während der Pandemie genügend Schutz bieten. Daher fordert Greenpeace Schweiz den Bund dazu auf, diese als Standard zu empfehlen. Die Forderung stützt sich auch auf die Expertise von Schweizer ExpertInnen. 

© Tommaso Galli / Greenpeace

Der erhöhte Verbrauch von Einwegmasken und -handschuhen bewegt GesundheitsexpertInnen weltweit zu folgender öffentlichen Position: Korrekt hergestellte, wiederverwendbare Textilmasken schützen die breite Bevölkerung vor dem Covid-19-Virus. Daneben raten sie zu den Hygienemassnahmen wie Händewaschen und Abstandhalten. «Für die Eindämmung der Pandemie ist es ungemein wichtig, dass die Gesellschaft die Hygieneregeln konsequent beachtet. Betreffend der Masken: Ausserhalb des Spitals sind zertifizierte Einwegmasken nicht zwingend notwendig, da die Exposition viel geringer ist. Ich selbst trage im öffentlichen Verkehr eine wiederverwendbare Maske», sagt der Infektiologe Dr. med. Gerhard Eich, Vorstandsmitglied der Schweizerischen Gesellschaft für Spitalhygiene. «Einweghandschuhe sind ausserhalb des Spitals unnötig. Ich empfehle stattdessen, die Hände zu waschen, bevor man Lebensmittel anfasst oder Mahlzeiten zubereitet.»

Seine Empfehlung stützen in der heute publizierten Übersicht zahlreiche GesundheitsexpertInnen weltweit, um sowohl die Menschen als auch den Planeten zu schützen. Wiederverwendbare Masken tragen auch dazu bei, eine erneute Knappheit des Masken-Bestands vorzubeugen. Greenpeace Schweiz fordert daher das Bundesamt für Gesundheit dazu auf, dies zu berücksichtigen und der Gesellschaft korrekt hergestellte «Industriell gefertigte Textilmasken» zu empfehlen anstelle der «Medizinischen Gesichtsmasken». 

Masken-Mangel vorbeugen und Umwelt schützen

Während der Pandemie werden jeden Monat etwa 129 Milliarden Masken und 65 Milliarden Handschuhe verwendet, so die Studie im Fachmagazin Environmental and Science Technology. Die UNO zieht in Erwägung, zusätzlich lokale Verbrennungsanlagen für den angestiegenen Abfall aus Einweg-Schutzmaterial einzusetzen. Und das, obwohl wiederverwendbare Masken gemäss erwähnten ExpertInnen genügend schützen. «Für die breite Bevölkerung empfehle ich wiederverwendbare Masken: Werden sie nach dem aktuellen Standard hergestellt und korrekt getragen, dann schützen sie vor der Pandemie», sagt Prof. Valérie D’Acremont, Group Leader am Swiss Tropical and Public Health Institute. «Damit lassen sich gleich zwei Ziele erreichen: Einen weiteren Mangel an Masken vermeiden und die Umweltverschmutzung verringern», sagt D’Acremont. Eine gesunde Umwelt ist Voraussetzung für eine gesunde Menschheit. 

Weitere Informationen 

Die Liste der Zitate von GesundheitsexpertInnen zur Einweg-Schutzmaterial steht hier zur Verfügung.

Zu Bildmaterial von Masken-Littering führen dieser sowie dieser Link.

Kontakte

Prof. Valérie D’Acremont, Group Leader am Swiss Tropical and Public Health Institute: [email protected]

Eva-Maria Schleiffenbaum, Mediensprecherin Greenpeace Schweiz, +41 44 447 41 60,
[email protected]

Philipp Rohrer, Zero-Waste-Experte Greenpeace Schweiz, +41 44 447 41 82, [email protected]