Greenpeace-Aktivist:innen haben heute in Bern auf dem Bundesplatz eine Aktion durchgeführt: Damit wollen sie auf die entscheidende Rolle der Solarenergie hinweisen, damit sich die Schweiz aus der Abhängigkeit von fossilen Energien lösen und ihre Klimaziele erreichen kann. Die Aktion richtet sich insbesondere an die Mitglieder der Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie des Ständerats (UREK-S). Diese werden in wenigen Wochen (*) das Bundesgesetz über eine sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energien beraten. Die bisher vorgesehenen Ausbauziele für neue erneuerbare Energien in der Schweiz müssen mehr als verdoppelt werden (von 17 TWh bis auf 38 TWh im Jahr 2035). 

Die Aktivist:innen bedeckten den Bundesplatz mit einem riesigen Sonnenbild und der Friedenstaube. Ausserdem verteilten sie Flyer an Passant:innen. Ziel der Aktion war es, den Ständerät:innen, insbesondere den Mitgliedern der UREK-S, aufzuzeigen, dass die Solarenergie in der Energiezukunft des Landes eine deutlich wichtigere Rolle spielen soll. Ein sprintmässiger Ausbau der Solarenergie muss jetzt politisch aufgegleist werden, denn die Sonne ermöglicht sowohl den Schutz des Klimas als auch die Unabhängigkeit von Energieimporten aus kritischen Staaten. 

«Der Krieg in der Ukraine sollte auch noch die letzten Zweifler:innen davon überzeugen, dass wir nun subito fossile Energien durch Energiesparen und einheimische erneuerbare Energien ersetzen sollten», sagt Georg Klingler, Klima- und Energieexperte bei Greenpeace Schweiz. «Es ist einmalig, dass die UREK so nah am Zeitgeschehen wegweisende Entscheide fällt. Sie kann und muss bei der Beratung des Bundesgesetzes über eine sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energien die Weichen für einen massiv schnelleren Ausbau der Solarenergie und der anderen erneuerbaren Energien stellen.»

Versorgungssicherheit dank Solarenergie

Greenpeace Schweiz hat kürzlich mit einem eigenen Gesamtenergieszenario für die Schweiz gezeigt, wie erneuerbare Energien die fossilen Energien komplett ersetzen und gleichzeitig die Versorgungssicherheit verbessern können. Neben Energieeffizienz und Energiesparen spielt ein massiv beschleunigter Ausbau der Photovoltaik die Schlüsselrolle – je schneller wir unsere Dächer zu Kraftwerken machen, desto besser wird die Versorgungssituation. 

«Greenpeace Schweiz und die knapp 19’000 Menschen, die unsere Petition für einen Solar-Sprint bislang unterzeichnet haben, fordern, dass der Ausbau der inländischen erneuerbaren Energien – allen voran der Solarenergie – endlich priorisiert wird. So fliesst immer weniger Geld in kriegerische Staaten und in die weitere Klimazerstörung. Stattdessen soll dieses Geld dem einheimischen Gewerbe zugutekommen und damit die Wertschöpfung in der Schweiz gesteigert werden.» 

Greenpeace Schweiz fordert das Parlament auf, die vom Bundesrat vorgeschlagenen Ausbauziele für die neuen erneuerbaren Energien gemäss Art. 2 im Energiegesetz von 17 TWh auf 38 TWh im 2035 zu erhöhen. Die Solarenergie soll bis 2035 von heute knapp 3 TWh auf 30 TWh pro Jahr ausgebaut werden. 

Solarenergie: die ideale Energie für die Schweiz 

Solarmodule können auf Dächern, an Fassaden und überall dort, wo bereits Flächen versiegelt wurden, ohne negativen Einfluss auf die Artenvielfalt installiert werden. «Unsere Berechnungen zeigen, dass die bestehende Wasserkraft die Sonnenenergie ideal ergänzt, besonders an Tagen mit wenig Sonne. Wir sind gut aufgestellt für eine Vollversorgung mit einheimischen, erneuerbaren Energien. Solaranlagen produzieren im Sommer zudem überschüssigen Strom, damit kann klimafreundlich Wasserstoff hergestellt werden. Das ist ein zusätzlicher und hochwertiger Energieträger», sagt Georg Klingler.  

«Das Potenzial der Solarenergie muss endlich ausgeschöpft werden. Solarmodule können auf Dächern, an Fassaden und überall dort, wo bereits Flächen versiegelt wurden, ohne negativen Einfluss auf die Biodiversität installiert werden. Ein Comeback der Atomenergie oder eine Subventionierung von Benzin und Diesel, wie es Bürgerliche fordern, ist ein Schritt zurück in die Vergangenheit.»

(*) In der ursprünglichen Fassung hiess es, dass die UREK-S morgen Dienstag über das Bundesgesetz über eine sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energien beraten wird. Im Programm der Kommission gab es jedoch kurzfristige Änderungen. Die Beratung wurde auf voraussichtlich Ende Juni verschoben.


Bilder

Bilder der Aktion der Greenpeace-Aktivist:innen finden Sie in der Mediendatenbank (wird laufend ergänzt).

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